Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 7

1898 - Würzburg : Stuber
— 7 — Legionen den Weg durch den Teutoburger. Wald. Da sah er sich plötzlich von den Cheruskern und ihren Verbündeten umzingelt. In dreitägiger heißer Schlacht vernichteten die deutschen Helden die römischen Legionen. Varus selbst stürzte sich aus Verzweiflung in sein eigenes Schwert. Das war im Jahre 9 n. Chr. 5. Hermanns Andenken. Jahrhunderte lang feierten die Deutschen in ihren Liedern Hermann als ihren Befreier vom Römerjoche. Im Jahre 1875 wurde ihm bei Detmold ein großartiges Denkmal errichtet. 8. Die große Völkerwanderung (375—568). 1. Die Hunnen. Im Jahre 375 kam aus dem Innern Asiens ein wildes Reitervolk, die Hunnen. Sie überschritten die Wolga und fielen in Europa ein. Zuerst unterwarfen sie sich die Alanen zwischen Wolga und Don, dann verdrängten sie die Goten, die zu beiden Seiten des Dnjeper wohnten. Ein Volk warf sich nun auf das andere und verjagte es ans seinen Wohnsitzen oder unterjochte es, so daß fast alle europäischen Völker zur Wanderung gezwungen wurden. Die Hunnen streiften raubend, sengend und mordend von Land zu Land, bis sie sich endlich in den grasreichen Ebenen Ungarns niederließen. Hier hielten sie sich bei 50 Jahre ruhig. 2. König Attila. Um die Mitte des 5. Jahrhunderts gelang es dem Hunnenhäuptling Attila oder Etzel, alle Hunueustämme unter seiner Herrschaft zu vereinigen. Dann zog er mit mehr als einer halben Million Streiter von seinem Hoflager bei Ofen die Donau herauf und drang siegreich bis über den Rhein vor. All die herrlichen Städte, welche die Römer dort gebaut hatten, wie Straßburg, Speier, Worms, Mainz, Trier wurden verwüstet. Jenseits des Rheins stellten sich ihm die vereinigten Westgoten, Franken, Burgunder und Römer entgegen und zwangen ihn nach einer furchtbaren Schlacht bei Chalous an der Marne im Jahre 451 zum Rückzug. Als zwei Jahre darauf Attila starb, löste sich sein Reich auf. Die Hunnen aber wurden wieder zurückgetrieben und ließen sich in den Steppen an der Wolga nieder, wo sie sich unter anderen Nomydenvölkern verloren. 3. Die Deutschen. Die meisten deutschen Völkerschaften änderten zur Zeit der Völkerwanderung ihre Wohnsitze. Die Goten, welche ursprünglich an der Ostfee gewohnt hatten, waren schon vor dem Hunneneinfalle in das südliche Rußland eingewandert. Sif schieden sich in Ost- und Westgoten. Durch die Hutmen verdrängt, fluchteten die W esi- ch

2. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 8

1898 - Würzburg : Stuber
goten über die Donau, durchzogen unter ihrem König Alarich die griechische Halbinsel, wandten sich dann nach Italien und eroberten im Jahre 410 Rom. Nach Alarichs Plötzlichem Tode in Unteritalien (Cosenza am Buseuto) zogen sie in das südliche Gallien und gründeten dort das westgotische Reich mit der Hauptstadt Toulouse. Die Ostgoten kamen nach ihren Stammesbrüdern nach Italien, ließen sich daselbst dauernd nieder und machten sich unter ihrem König Theodorich zu Herren des Landes. Die Burgunder wanderten von ihren Wohnsitzen zwischen Oder und Weichsel in das westliche Gallien. Die Vandalen, die zwischen Elbe und Oder wohnten, eroberten Spanien, setzten dann nach Afrika über und gründeten dort an der Nordküste ein mächtiges Reich. Die Angelsachsen wandten sich von der Nordseeküste nach Britannien und gründeten dort sieben Königreiche. Die Langobarden kamen von der mittleren Elbe und ließen sich zuletzt in Oberitalien nieder. Ungefähr 200 Jahre dauerte es, bis die wandernden Völker wieder feste Wohnsitze hatten. 9. Folgen der Völkerwanderung. 1. Für die Ausgewanderten. Die ausgewanderten Germanen ließen sich namentlich in Italien, Spanien, Gallien und Britannien nieder. Diese Länder gehörten vorher zum römischen Reiche, und ihre Einwohner hatten römische Sprache, Sitteu und Gesetze. Die deutschen Eroberer aber nahmen Sprache und Sitte der neuen Heimat an und übten nur wenig Einfluß auf dieselben aus. Durch diese Vermischung entstanden die romanischen Sprachen, wie Italienisch, Spanisch und Französisch. Nur die Angelsachsen blieben in Britannien ihrer Sprache und Sitte getreu, daher auch die große Ähnlichkeit der englischen und deutscheu Sprache. 2. Für Deutschland. Von wichtigen Stämmen waren im nördlichen Deutschland noch vorhanden die Friesen und Sachsen, im mittleren die Franken, Hessen und Thüringer und im südlichen die Alemannen, Schwaben und Bayern. Bei diesen blieben Sprache und Sitten rein und uuvermischt erhalten. Selbst die Slaven, welche die verlassenen Gegenden zwischen Elbe und Weichsel besiedelten, nahmen, nachdem sie von den Deutschen unterworfen worden waren, Sitten und Sprache derselben an, wurden germanisiert. Die bürgerlichen Einrichtungen der Deutschen erlitten aber dnrch die Völkerwanderung manche

3. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 10

1898 - Würzburg : Stuber
— 10 — wurden nach Süden gedrängt, mußten ihr Land vom Main bis zur Murg au die Franken abtreten und Chlodwig als ihren Oberherrn anerkennen. Chlodwig ließ sich, treu seinem Gelöbnisse, bald darauf taufen, mit ihm 3000 vornehme Franken und in kurzer Zeit der größte Teil seines Volkes. 2. Eroberung des Maingebietes. Chlodwigs Sohn Theoderich besiegte im Jahre 531 die Thüringer und vereinigte einen Teil ihres Landes, das Maingebiet, mit dem Frankenreich. Viele Franken siedelten sich in dem eroberten Lande an, und seit der Zeit hieß dieser Länderstrich zwischen Rhön, Thüringerwald und Jura Ostfranken. Zu diesem gehörte also vornehmlich das heutige Unterfranken, das westliche Oberund Mittelfranken und das nördliche Württemberg. 3. Das Herzogtum Franken. Im 7. Jahrhundert brachen Avaren und Slaven in die ostfränkischen Lande ein, besetzten einen Teil derselben und suchten sich immer mehr auszubreiten. Zur Abwehr gegen diese Gefahr gab der Frankenkönig dem Maingebiet einen eigenen Herzog. Der erste war Radnls; er stammte aus einem edlen thüringischen Geschlechte. 11. Die Bayern (um 500). 1. Das Donauland unter den Römern. Die ältesten Bewohner Bayerns gehörten dem keltischen Volke an. Die Kelten wurden von Germanen verdrängt; doch schon nach kurzer Zeit, etwa um das Jahr 15 v. Chr., eroberten die Römer das Land. Sie legten daselbst viele feste Plätze an, aus denen später Städte entstanden, wie Augsburg, Regens* bnrg, Passan, Salzburg. Auch bauteu sie bewunderungswürdige Straßen und Brücken, großartige Bäder und prächtige Landhäuser. An der Grenze errichteten sie einen großen Wall, der meist in schnurgerader Richtung über Berge und Abgründe von der Donau (Kelheim) über Franken an den unteren Main (Miltenberg) bis Koblenz zog. In größeren Abständen waren starke Türme angebracht. Noch jetzt findet man allenthalben Reste davon. Später wurde dieses Wunderwerk Teufelsmauer genannt, weil man es für ein Werk des Bösen hielt. 2. Abzug der Römer. Als die Römer im 5. Jahrhundert von Feinden in Italien schwer bedrängt wurden, zogen sie ihre Besatzungen von den Donauländern zurück. In das verlassene Land brachen nun verschiedene Völkerschaften herein, verwüsteten das Land und zerstörten die herrlichen Bauten und Anlagen der Römer.

4. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 11

1898 - Würzburg : Stuber
— 11 — 3. Einwanderung der Bayern. Um das Jahr 500 wanderten in das Donaugebiet die Bajuwaren*) oder Bayern ein. Sie unterwarfen sich die wenigen Einwohner und breiteten sich vou der Donau bis an die Alpen und vom Lech bis zur Enns aus. Das Land war damals noch wenig angebaut. Immer noch war es mit großen Wäldern und Sümpfen bedeckt. Aber die fleißigen Bayern fällten die riesigen Baumstämme, rodeten den Boden und trockneten Sümpfe aus. So hatten sie bald viel fruchtbares Ackerland hergestellt. Auch die mineralischen Schätze des Alpenlandes, wie Salz, Eisen, Silber, Gold wurden von ihnen gewonnen und verwendet. Die Bayern wurden damals vou Herzögen regiert. Diese stammten aus dem edlen Geschlechte der Agilolfin g er und hatten ihren Sitz in Regens bürg. Bald mußten auch die Bayern die Macht der Franken fühlen. Sie wurden gezwungen, die Oberherrschaft der Frankenkönige anzuerkennen und ihnen Kriegsfolge zu leisten. 12. Die Ausbreitung des Christentums unter den Deutschen. 1. Glaubensboten. Im 4. Jahrhundert machte der römische Kaiser Konstantin das Christentum zur Staatsreligion. Seitdem fand es auch allmählich bei den deutscheu Völkerschaften Eingang. Doch dauerte es über 300 Jahre, bis alle Deutschen bekehrt waren. Den Alemannen oder Schwaben brachten Gallus und Colnmban das Evangelium. In Bayern wirkten besonders die Glaubensprediger Emmer an in Regensburg, Rupert in Salzburg und Corbiuiau in Freising. In Franken predigten Willibald (Eichstätt) und Kilian (Würzlmrg). Der Hauptapostel der Deutschen war aber der heilige Bouisazius. 2. Ter hl. Kilian. Im 7. Jahrhundert kam der Schottlünder Kilian mit zwei Gefährten, Kolonat und Totnan, nach Ostfranken und verkündigte die christliche Lehre. Auf dem höchsten Berge der Rhön errichtete er ein hohes Kreuz, dann durchzog er lehrend und taufend das Land. Er kan: anch auf das Schloß Würzburg und predigte vor Herzog Gozbert. Dieser bekehrte sich und ließ sich laufen. Gozbert hatte Gailaua, die Witwe seines Bruders, zur Frau. Eine solche Ehe war aber nach dem Kirchengesetze verboten. Kilian verlangte deshalb, daß sich Gozbert vou Gailaua trennet: sollte. Gozbert wollte sich dem Gebote fügen, aber ehe er sein Vorhaben ausführen konnte, mußte er dem Frankenkönige auf einem Kriegszuge gegen die Friesen folgen. Während seiner Abwesenheit ließ mm die erboste Gailana den hl. Kilian mit seinen beiden Gefährten heimlich *) Bajuwaren hießen sie wahrscheinlich deshalb, weil sie aus Baja, d. i. aus Böhmen herkamen.

5. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 14

1898 - Würzburg : Stuber
— 14 — unterworfen und fürs Christentum gewonnen hatte. — Auch die östlichen Nachbarn an der Donau, die räuberischen Avaren, unterwarf er und bekehrte sie zum Christentum. Ebenso war er siegreich gegen die östlich von der Elbe sitzenden Slaven und gegen die Dänen im Norden. Den ungehorsamen Bayernherzog Thassilo setzte er im Jahre 788 ab, verwies ihn samt seiner Familie in ein Kloster und vereinigte Bayern mit dem Frankenreiche. Dem Papste Hadrian kam er gegen die Langobarden zu Hilfe und unterwarf sie. Endlich unternahm er auch einen siegreichen Kriegszug gegen die in Spanien herrschenden Araber. So vergrößerte Karl sein Reich bis an die Eider, die Raab, den Po und den Ebro. 3. Karls Weltmacht; Krönung zum Kaiser. Das Frankenreich war nun das mächtigste Reich der Christenheit, und der Ruhm Karls drang weit über die Grenzen desselben hinaus. Zur Weltmacht, die er besaß, fehlte ihm nur noch der Titel, welcher einstens den mächtigsten Herrscher der Welt bezeichnet hatte, nämlich der Titel „römischer Kaiser". Doch auch diesen sollte er erhalten. Als er am Weihnachtstage des Jahres 800 der Messe in der Peterskirche zu Rom beiwohnte, setzte ihm nach Beendigung des Gottesdienstes der Papst Leo Iii. die römische Kaiserkrone aufs Haupt. Das anwesende Volk aber rief: „Leben und Sieg Karl dem Angustns, dem von Gott gekrönten, großen und friedebriugeudeu Kaiser der Römer!" Von nun an betrachtete sich Karl, wie jeder seiner Nachfolger, als den höchsten Beschützer der Christenheit im Abendlande. 15. Karl der Große als Regent. 1. Die Verwaltung des Reiches. Karl war nicht nur eiu siegreicher Kriegsheld und ein mächtiger Beschützer der Kirche, sondern auch ein weiser Herrscher. Sein großes Reich teilte er in eine Anzahl Gaue. Über jeden setzte er einen eigenen Beamten, den sogenannten Gaugrafen. Mehrere Gaue zusammen bildeten einen Sendbezirk, für welche Send grafen oder Königsboten ernannt wurden. Diese mußten die Thätigkeit der Gaugrafen überwachen und dem König über alles Bericht erstatten. Mit den Großen des Reiches hielt Karl im Monat Mai die Reichsversammlnng ab. Hier erstatteten die Beamten aus den Provinzen Bericht, und der König nahm die ihm nach alter Sitte dargebrachten Geschenke entgegen; Hauptsache aber war die Beratung der Gesetze.

6. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 1

1898 - Würzburg : Stuber
1. Das alte Deutschland. 1. Lage. Die ältesten schriftlichen Nachrichten über Deutschland verdanken wir den Römern. Zur Zeit der Geburt Christi hatte dieses kriegerische Volk sein Reich bis an die Donau und den Rhein ausgebreitet. Jenseits dieser beiden Flüsse bis hinauf au die Nord- und Ostsee wohnten die Deutschen oder Germanen, die in alter Zeit aus Asien eingewandert waren. 2. Natur. Die Deutschen hatten damals schon einzelne Strecken des Landes urbar gemacht; aber immer noch bedeckten ungeheure Waldungen das Land. Nur hie und da waren diese von Seen und Sümpfen unterbrochen. Großer Waldreichtum aber bringt viele Niederschläge und nebelige Luft. Weil die wasserreichen Flüsse nirgends eingedämmt waren, wurden weite Gebiete von ihnen überschwemmt und versumpften. 3. Erzeugnisse. Unsere einheimischen Vierfüßler, die Haus- und Waldtiere, kamen in großer Zahl vor, außer ihnen aber auch Bären, Wölfe, Luchse, das Eleutier, der Wieseut und der Auerochs. Flüsse und Seen waren reich an Fischen. An eßbaren Pflanzen und Früchten gab es verschiedene Arten. Wildes Obst und saftige Beeren fanden sich in den Wäldern; auch Rettiche, Rüben, Spargel und Kohl wuchsen wild. Roggen, Gerste, Hafer, Bohnen, Flachs und Hanf wurden angebaut. Viele Salz- und Heilquellen waren damals schon bekannt. An Metallen aller Art waren die Gebirge reich, aber die Deutschen verstanden noch nicht, sie zu gewinnen; denn den Bergbau lernten sie erst später kennen. 2. Lebensweise der alten Deutschen. 1. Äußere Erscheinung. Unsere Ahnen waren große, kräftige Gestalten mit hellblonden Haaren und blauen Augen. Als Kleidung trugen sie leinene oder wollene Gewänder ohne Ärmel, darüber einen Mantel oder ein Tierfell. Schuhe waren selten; man hatte dafür eine Art Sandalen. Der Kopf blieb unbedeckt. Kleminert und Weickert, Bilder a. d. Geschichte. 3. Auslage. 1

7. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 6

1898 - Würzburg : Stuber
. - ~ 6 - / er sich erworben, und in einem größeren Anüeil an der Bente. Hatte er aber die Schlacht verloren, so murde er mit dem Tode bestraft. 7. Hermann und die Rönlvr (9 n. Chr.). 1. Vordringen der Römer. Zur Z« der Geburt Christi rückten die Römer über den Rhein und die Doncttl, besetzten die Gegenden am Neckar und Main und drangen Über die Weser bis an die Elbe vor. 2. Einfluß der Ron«. Anfangs zeigten sich die Römer sehr sreunblich gegen die unterworfenen Deutschen und behandelten sie wie Bundesgenossen.- Darum traten viele Deutsche in das römische Heer ein, und deutsche Fürsten schickten sogar ihre Söhne nach Rom, um sie dort erziehen und bilden zu lassen. 3. Bedrückung durch Varus. Die freundliche Behandlung hörte aber oftf, als der römische Feldherr Varns Statthalter in Deutschland wurde. Dieser legte den Deutschen Steuern, Fron- und Kriegsdienste aus und hielt nach römischer Weise Gericht über sie. Das verdroß die Deutschen gewaltig. Sie waren gewohnt, daß die ältesten und erfahrensten Männer in öffentlicher Versammlung Recht sprachen. Nun ab erließ Varus durch römische Richter nach römischen Gesetzen und in römischer Sprache Gericht halten, in einer Sprache also, welche die Deutschen gar nicht verstanden. Gar manches Urteil lautete auf Prügelstrafe oder gar auf Tod. Nach deutschem Rechte aber dursten nur die Priester ein Todesurteil aussprechen, und zu Prügelstrafe durfte ein freier deutscher Mann überhaupt nie verurteilt werden; dadurch wäre er entehrt worden. Varus verlangte sogar von den Deutschen, sie sollten römische Sitten annehmen und römisch sprechen. 4. Erhebung unter Hermann. Aus dieser Gefahr der vollständigen Unterjochung rettete das deutsche Vaterland der Cheruskerfürst Hermann oder Arminius. Er war in römischen Kriegsdiensten gestanden und hatte die Felbzüge der Römer mitgemacht, war selbst zum römischen Ritter ernannt worben, bewahrte aber trotzbem seine bentsche Gesinnung. Seine Lanbsleute wollte er nicht zu Knechten der Römer werben lassen. In geheimen, nächtlichen Versammlungen begeisterte er sie mit feurigen Reden zu einer Verschwörung gegen die verhaßten Fremdlinge. Auf Verabredung mußte sich ein deutscher Volksstamm jenseits des Teutoburger Waldes empören. Dadurch sollte Varus veranlaßt werden, von seinem Lager an der Weser durch dieses unwegsame Gebirg zu marschieren. Hier wollte man ihn überfallen. Varus nahm auch wirklich mit feinen

8. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 9

1898 - Würzburg : Stuber
— 9 Veränderungen. Früher wurde nach Gebrauch und Herkommen Recht gesprochen, jetzt aber schrieben die Deutschen die Gesetze nieder, wie sie dies bei den Römern kennen gelernt hatten. Doch hatte jeder Stamm wieder seine eigentümlichen Gesetze. Die wichtigste Veränderung aber für das Volksleben war die Einführung des Lehenswesens. 3. Das Lehenswesen. Die Heerführer oder Herzoge waren durch den allgemeinen Länderwechsel zu großem Besitz und zu großer Macht gekommen. Viele brachten es dahin, daß ihre Würde in ihrer Familie erblich blieb; manche legten sich den Königstitel bei, führten einen eigenen königlichen Hofhalt ein und sammelten um sich ein wehrhaftes Gefolge. Zog nun der König mit diesem auf Eroberungen aus, so schlossen sich ihm auch viele andere Freien an, da sie lieber in den Krieg zogen, als ihr Gut im Frieden anbauten. Von dem im Kriege eroberten Lande fiel immer der größte Teil dem Könige zu. Davon verlieh er dann einen Teil seinem Gefolge oder auch Freien, die in seine Dienste getreten wären. Ein solch verliehenes Gut hieß Lehen, und der Besitzer desselben wurde Vasall genannt. Der Vasall mußte dem Lehensherrn Treue schwören und ihm beistehen im Kriege. Alle Vasallen belehnten wieder geringere Leute mit kleineren Besitztümern, wofür diese ihre Herren als Kriegsknechte begleiten oder auch Frondienste (frö — Herr) und Abgaben leisten mußten. Diese Kriegsknechte waren Leibeigene. Aus den Vasallen aber bildete sich der Adel. Der Adel wurde nach und nach erblich. 10. Die Franken (um 500). 1. Gründung des Frankenreichs. Um das Jahr 500 gelangten unter den deutschen Völkerschaften die Franken zu großer Macht. Sie wohnten zu beiden Seiten des Mittel- und Niederrheines. Über einen Teil derselben gebot damals Chlodwig aus dem Geschlechte der Merowinger. Zuerst vereinigte er alle Franken unter seiner Herrschaft, dann eroberte er fast ganz Gallien und machte Paris zu seiner Hauptstadt. Auch zog er gegen die Alemannen, die am Oberrhein und Neckar wohnten. Bei Zülpich, zwischen Aachen und Bonn, kam es im Jahre 496 zur Schlacht. Als sich der Sieg auf die Seite der Alemannen neigte, warf sich Chlobwig, den feine Gemahlin bisher vergeblich zum Christentum zu bekehren suchte, auf die Kniee nieber, hob sein Schwert gen Himmel und rief den Gott der Christen um Beistaub an. Da faßten die Franken, unter denen schon viele Christen waren, nenen Mut. Sie griffen die Feinde noch einmal an und besiegten sie. Die Alemannen

9. Bilder aus der deutschen und bayerischen Geschichte - S. 91

1898 - Würzburg : Stuber
— 91 — wohnt. (Gewisse Bürger besitzen kein Wahlrecht. Siehe Seite 90!) Hinsichtlich der Verwaltung unterscheidet man Stadt- und Landgemeinden. Bei den alteren werden die Gemeindeangelegenheiten durch den Magistrat und das Gemeindekollegium (die Gemeindebevollmächtigten) besorgt, bei den letzteren durch die Gemeindeverwaltung (Gemeindeausschuß). Die Städte sind entweder der Krers-regiernng unmittelbar untergeordnet oder stehen wie die Landgemeinden uutii den Bezirksämtern. Die unmittelbaren Städte müssen mindestens ein rechtskundiges Magistratsmitglied aufstellen (rechtskundiger Bürgermeister, Rechtsrat). 3u der Pfalz gibt es keine unmittelbaren Städte. — Zur Bestreitung ihrer Ausgaben dürfen die Gemeinden Verbrauchssteuern (Fleijch-, Getreide- oder Mehl-aufschlag, Pflaster-, Weg- und Brückenzölle, Aufschläge oder Accisen auf Bier, Wein, Branntwein, Essig) und Umlagen erheben. Letztere werden in Prozenten nach den direkten Staatssteuern berechnet. Dem bayerischen Volke sind durch die Verfassungsgesetze in der Verwaltung des Staates, der Kreise, der Distrikte und Gemeinden große Rechte eingeräumt. Möge es sich durch treue Beobachtung aller Staatsgesetze, durch Festhalten an der religiösen und sittlichen Ordnung des Staatswesens und durch Anhänglichkeit an das altehrwürdige Regentenhaus Wittelsbach sich dessen stets tuiitbig zeigen! Deutschland: Bayer»: — 15 v. Chr. 9 n. Chr. — 375—568 ! — 451 — 496 j — 500 554-788 530 {*/ ^ 1‘ 716—755 768-814 — — 788 843 — — 907 — 911-948 91 f — 911-918 — 913 919-1024 — 933 — 955 - — 948-1070 1024-1125 — — 1070-1180 1096-1270 Iii. Übersicht. Die Römer besetzen das Donaulaud.^ Hermannsschlacht im Teutoburger Wald. Die große Völkerwanderung. Niederlage des Hunnenkönigs Attila bei Chalons. Der Frankenkönig Chlodwig siegt bei Zülpich über die Alemannen. Eiuwanderuug der Bajuwaren ins Donaugebiet. Herzoge aus dem Geschlechte der Agilolsinger. Eroberung Thüringens durch die Franken; Besetzung des Maingebietes. Bonifazius, der Apostel der Deutschen. Karl der Große. Bayern wird eine Provinz des Frankenreiches. Teilung des Frankenreiches (Vertrag zu Verbum). Ungarnschlacht unter Markgraf Luitpold dem Schyren. Die Luitpoldinger in Bayern. Ende der Karolingerherrschast in Deutschland (Ludwig das Kind.) Konrad der I., der,, Franke. Ungarnschlacht bei Otting am Inn unter Herzog Arnulf I. Deutsche Kaiser aus dem Hanse Sachsen. Ungarnschlacht bei Merseburg unter Kaiser Heinrich I. Ungarnschlacht aus dem Lechfelde unter Kaiser Otto I. Herzoge aus verschiedenen Häusern. Fränkische Kaiser in Deutschland. Das Fürstengeschlecht der Welsen in Bayern (Heinrich der Stolze und Heinrich der Löwe). Das Zeitalter der Kreuzzüge. Georg. Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig -Schulbuchb;büo?hek -

10. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 53

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
der Weltgeschichte. 53 endlich auch zum Kaiser aus. Durch seine Bemü- hungen gewannen die Wissenschaften und die Re- ligion selbst viele Vortheile. Unter seinen Nachfol- gern aber wurde dies große Reich gerheilt, zerrüttet und geschwächt. Frankreich, Deutschland und Ita- lien wurden besondere Reiche; die Kaiserwürde war mit Italien vereinigt. Deutschland erhielt durch Heinrichs l. Fürsorge eine bessere Verfassung, und Otto der Große verband wieder Italien und die Kaiserkrone mit diesem Reiche. Sie befreyten auch Deutschland von den Verwüstungen der Ungarn, die- vor Kurzem Pannonien eingenommen hatten, und sich bald darauf durch ihren ersten König Stephan zum Christenthume führen ließen. Beyde Fürsten fingen zugleich an, die slavischen Völker in Deutsch- land zu überwinden und zur christlichen Religion zu bringen. Unter den Slaven überhaupt entstand da6 polnische und das russische Reich, nachdem von ih- nen im dritten Zeiträume der böhmische und andere Staaten waren gegründet worden. Die Normänner beunruhigten nun viele europäische Länder, und mach- ten in Frankreich, England und Italien Eroberun- gen. In ihrem Vaterlande kamen nach und nach die Reiche Dänemark, Norwegen und Schweden empor. Das Chatifat wurde durch Theilungen und innerliche Unruhen schwächer, auch insonderheit durch seine bisherigen Miethtruppen, die Türken, welche nun eigene Reiche stifteten, und das griechische Kai sertbum sehr einschränkten. Während aller diese Veränderungen gab es einen geringen Rest von lehrsamkeit bey den christlichen Geistlichen , aber weit mehr Wissenschaft bey den Arabern. Die er- stem hatten eine Menge Chronikerschrnber, be- sonders fränkischdeutsche und griechische Eärimonien traten immer mehr an die Stelle des praktischen Chri- stenthums. Bey der damaligen Verfassung des christ-
   bis 10 von 111 weiter»  »»
111 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 111 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 1
3 0
4 19
5 0
6 0
7 0
8 2
9 0
10 19
11 13
12 0
13 0
14 0
15 1
16 2
17 0
18 1
19 0
20 14
21 4
22 6
23 15
24 0
25 0
26 7
27 5
28 0
29 0
30 1
31 1
32 0
33 0
34 3
35 0
36 1
37 7
38 1
39 0
40 1
41 0
42 6
43 1
44 0
45 5
46 16
47 0
48 88
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 34
2 37
3 31
4 49
5 1
6 3
7 118
8 92
9 267
10 7
11 6
12 14
13 27
14 85
15 55
16 122
17 360
18 5
19 11
20 92
21 12
22 23
23 80
24 3
25 170
26 83
27 6
28 12
29 114
30 98
31 31
32 18
33 12
34 69
35 39
36 35
37 64
38 24
39 13
40 9
41 108
42 37
43 133
44 42
45 100
46 38
47 9
48 2
49 1
50 2
51 62
52 114
53 20
54 8
55 78
56 103
57 4
58 29
59 25
60 76
61 19
62 2
63 47
64 33
65 111
66 62
67 92
68 110
69 32
70 5
71 102
72 41
73 67
74 199
75 7
76 21
77 16
78 42
79 4
80 21
81 2
82 14
83 140
84 3
85 73
86 87
87 8
88 32
89 65
90 47
91 7
92 298
93 4
94 45
95 29
96 179
97 39
98 348
99 11

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 2
6 0
7 0
8 1
9 0
10 33
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 2
19 37
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 0
29 1
30 0
31 6
32 0
33 2
34 1
35 0
36 1
37 0
38 0
39 1
40 1
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 1
47 3
48 1
49 0
50 0
51 1
52 0
53 0
54 2
55 1
56 18
57 0
58 5
59 4
60 0
61 0
62 4
63 4
64 1
65 1
66 0
67 0
68 0
69 1
70 1
71 0
72 3
73 0
74 0
75 3
76 0
77 2
78 1
79 0
80 0
81 4
82 0
83 0
84 0
85 2
86 1
87 0
88 0
89 0
90 0
91 4
92 1
93 5
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 3
100 1
101 0
102 1
103 0
104 0
105 4
106 0
107 0
108 0
109 1
110 0
111 0
112 2
113 0
114 1
115 0
116 0
117 0
118 10
119 1
120 0
121 1
122 0
123 0
124 2
125 0
126 2
127 19
128 13
129 0
130 0
131 5
132 12
133 1
134 2
135 0
136 2
137 1
138 0
139 7
140 0
141 0
142 0
143 4
144 1
145 6
146 0
147 0
148 1
149 1
150 0
151 3
152 3
153 2
154 0
155 1
156 0
157 0
158 0
159 3
160 0
161 0
162 1
163 3
164 0
165 4
166 4
167 0
168 0
169 0
170 0
171 2
172 1
173 9
174 0
175 10
176 0
177 7
178 0
179 5
180 0
181 11
182 7
183 3
184 0
185 0
186 0
187 10
188 0
189 0
190 1
191 0
192 52
193 0
194 0
195 1
196 0
197 1
198 0
199 0